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Der Beginn des Ersten Weltkrieges traf die Junge-Werft schwer. Die gesamte Belegschaft bis auf drei alte Arbeiter und drei Lehrlinge wurde zum Kriegsdienst eingezogen. Ein großer Auftrag der russischen Regierung für den Bau von 140 hölzernen Motorseglern, die für die Fischerei im Weißen Meer eingesetzt werden sollten, kam wegen des Krieges nicht mehr zur Ausführung. Die Werft hielt sich überwiegend mit Reparaturarbeiten über Wasser. Aufträge für Neubauten gab es nur noch wenige.

Trotz der widrigen Umstände konnten Johann und Gustav Junge während des Krieges immerhin zwanzig, zumeist kleinere Neubauten ausliefern. Dazu zählte die eiserne Dienstbarkasse MÖVE. Sie wurde vom Königlichen Wasserbauamt in Glückstadt in Auftrag gegeben und sollte als „Schlepp- und Bereisungsfahrzeug“ für die Niederelbe dienen. Dieser Neubau sollte ein kleineres und älteres Fahrzeug ersetzen. Die von Gustav Junge konstruierte Barkasse hatte eine Länge von 12,50 Metern und einen Motor, mit dem eine Geschwindigkeit von 8 Knoten erreicht werden konnte. Die MÖVE war das letzte Dienstfahrzeug, das auf der Junge-Werft gebaut wurde.

Mit der MÖVE hatte Gustav Junge eine sehr formschöne Motorbarkasse mit modernen Linien entworfen. Die um den Rumpf herumlaufende Wallschiene, die auch auf dem Modell zu erkennen ist, diente dazu, Stöße abzufangen und gab dem Schiffsrumpf zugleich Struktur. Am runden Heck befand sich eine offene Sitzgelegenheit. Der Rest der Barkasse war überdacht. Auf dem Modell sieht man auch den in der Mitte befindlichen halboffenen Steuerstand. Die Maschine war im vorderen Teil des Schiffes untergebracht. Die MÖVE war noch während des Zweiten Weltkrieges für das Wasserbauamt in Glückstadt unterwegs. Über ihren weiteren Werdegang ist nichts bekannt.