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Mit großer Leidenschaft entwarf Gustav Junge für maritime Behörden und Forschungseinrichtungen eine Reihe von Dienstfahrzeugen. Eine Ausschreibung zu gewinnen, war jedoch nicht leicht. Bis 1915 erhielt Junge immerhin für zwölf Dienstfahrzeuge den staatlichen Auftrag zur Ausführung. Im Auftrag der preußischen Regierung zu arbeiten, war für Schiffbauer eine große Auszeichnung, mit der die Junge-Werft auch Werbung machte.

Die GRAF CLAIRON D'HAUSSONVILLE wurde 1893 für die Fischereiaufsicht an der ostpommerschen Küste gebaut. Es war das dritte Dienstfahrzeug, das auf der Junge-Werft gefertigt wurde. Das Schiff ist ein Beispiel dafür, wie Schiffe der staatlichen Behörden auch als Prestige- und Statusobjekte eingesetzt wurden. Preußische Staatsbedienstete, in diesem Fall der königliche Fischmeister, konnten mit Gefährten dieser Art ihre berufliche Position hervorheben. Denn die GRAF CLAIRON D'HAUSSONVILLE war ein außergewöhnlich elegantes Schiff mit einer Länge von etwa 15 Metern. Es war schnittig konzipiert mit einem konkaven Vordersteven und mit einem weit überhängenden verzierten Heck. Das Schiff hatte einen Mast mit Kuttertakelung. Außerdem war es ein außergewöhnlich schneller Segler.

Auch die elegante Innenausstattung erinnerte vielmehr an eine Yacht als an ein Dienstfahrzeug. Die Kajüte war mit Nussbaum getäfelt und in einen Vor- und Hauptraum unterteilt. Zusätzlich gab es vorne noch das Mannschaftslogis für zwei Personen unter dem Deck. Seinen Namen erhielt das Schiff vermutlich nach Max Clairon d´Haussonville (1836-1899), der von 1888 bis 1893 Regierungspräsident des Bezirkes Köslin in der preußischen Provinz Pommern gewesen war. Bis 1913 war die GRAF CLAIRON D'HAUSSONVILLE in Rügenwaldermünde nahe Köslin (heute Koszalin) stationiert.